Erhaltungsgrade, Prägestätten, Auflagenzahlen - die Welt der Münzen wirkt auf den ersten Blick wie eine Wissenschaft für sich. Und tatsächlich kann man die Münzkunde auch studieren. Doch tatsächlich ist kein akademischer Abschluss in Numismatik, Archäologie oder Geschichte nötig, um zu einem erfolgreichen und zufriedenen Sammler zu werden. Das Münzensammeln ist ein Hobby für Jung und Alt. Und anders als oft vermutet, ist für den Aufbau einer Münzensammlung auch kein großer Geldbeutel nötig.
Die meisten Sammler schauen zuerst auf die offiziellen Prägezahlen einer Münze, um die Seltenheit zu bestimmen. Doch die Zahlen sind nur bedingt aussagekräftig. Oft legt die Regierung eines Landes zwar eine maximale Menge für eine Prägung fest, die tatsächlich geprägte Auflage liegt aber weit darunter - oder ein Teil der tatsächlich geprägten Auflage wird wieder eingeschmolzen.
Und niedrige Auflagezahlen sind für sich genommen noch lange kein Argument für steigende Sammlerpreise: Es gibt unzählige Beispiele von Münzen aus den vergangenen Jahren, von denen nur 100 Stück oder noch weniger Exemplare geprägt wurden und die trotzdem wie Blei in den Regalen der Händler liegen. Die Auflagenzahlen müssen stets in Relation zur Größe des Sammelgebietes gesetzt werden. Nur ein Beispiel: Die Lunar-Silbermünzen aus Australien haben eine Auflage von 300.000 Stück pro Jahr, was auf den ersten Blick nicht wenig ist. Weil es in aller Welt aber viele Millionen Lunar-Fans gibt, sorgt diese Auflage für solide Wertsteigerungen.