Als die Volksrepublik China im Jahr 1979 auf den weltweiten Sammlermünzenmarkt zurück kehrte, galt dieser Schritt nicht nur als Beitrag zur internationalen Münzenfreundschaft: Das Land brauchte Devisen und einen numismatischen Botschafter für die Märkte in Europa und Amerika. Und die Wahl fiel nach dreijähriger Vorbereitung ausgerechnet auf ein Motiv, welches so ähnlich wohl eher in einem Kinderbuch zu finden wäre: Ein niedliches Bärchen hält einen Bambusast. Tier und Pflanze sind grob gezeichnet, doch der Vater der modernen Pandamünzen setzte sich damit ein Denkmal: Chen Jian durfte nach dem Erfolg seiner ersten Panda-Münzen im Jahr 1982 eine ganze Reihe weiterer Panda-Motive gestalten.
Nach dem Vorbild der südafrikanischen Krügerrand-Münzen hatten die ersten Panda-Goldstücke ebenfalls keinen Nennwert – diese Entscheidung sorgte für reichlich Irritation, doch der erste Jahrgang war trotzdem ein voller Erfolg: Die Münzen wurden schnell zu einem Vielfachen des damaligen Goldwertes von 300 US-Dollar pro Feinunze gehandelt. Und bereits damals trafen beim Panda-Kauf sowohl klassische Münzensammler mit einem Interesse für niedrige Auflagen und detailverliebte Tiermotive auf der einen und Investoren mit einem knallharten Fokus auf Wertsteigerung auf der anderen Seite aufeinander. Und die China Mint stellte beide Gruppen zufrieden: Seit 1983 erscheinen die Panda-Münzen mit wechselnden Motiven, was dazu führte, dass viele Investoren, die von der gleichbleibenden Gestaltung des Krügerrand gelangweilt waren, das Lager wechselten.