Lateinische Münzunion: Historische Goldmünzen als Alternative zu modernen Bullion-Prägungen
Lange vor der Einführung des Euro haben die Mächtigen in Europa versucht, durch gemeinsame Münzgrößen und -gewichte einen grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr zu etablieren – doch die „Lateinische Münzunion“, die 1865 zwischen Frankreich, Belgien, Italien und der Schweiz bestand, blieb in der Rückschau eine historische Randnotiz. Denn Länder wie Griechenland, die der Union später beitraten, brachten neben den im Umlauf befindlichen Goldmünzen auch Banknoten mit gleichlautenden Nennwerten in Umlauf und hebelten das Stabilitätsversprechen, welches der Goldgehalt der Münzen beinhalte, kurzerhand aus.
Dabei war der Gedanke hinter der Lateinischen Münzunion jedoch durchaus sinnvoll und für die damalige Zeit höchst innovativ: Die einzelnen Münzen der jungen Nationalstaaten sollten vereinheitlicht werden, damit sie auch in anderen Ländern als Zahlungsmittel anerkannt werden konnten. Im Klartext: Ob auf einer Goldmünze nun 20 französische Francs oder 20 dänische Kronen oder 20 Lire als Nennwert aufgeprägt waren, sollte keine Rolle mehr spielen, solange der Goldgehalt bei allen drei Prägungen gleich blieb. Viele Länder wie Finnland, Rumänien, Spanien und viele andere Staaten übernahmen die Abmessungen der LMU-Vereinbarung, ohne selbst Mitgliedsstaat des Abkommens zu werden.
Aus der Zeit der Lateinischen Münzunion stammen viele prächtige Goldmünzen, welche nicht nur den Glanz der aufstrebenden Nationen nach der Neuordnung Europas in Folge des Wiener Kongresses deutlich machten, sondern bis heute als preiswerter Einstieg in die aufregende Welt des Edelmetall-Investments dienen – denn die Goldmünzen aus Italien, Frankreich oder Belgien wurden millionenfach als Umlaufmünzen geprägt und haben daher keinen besonderen Sammlerwert. Sie sind als zeithistorische Dokumente aber von unschätzbarem ideellem Wert und bis heute zum reinen Edelmetallpreis zu haben.
Pro aurum hat stets französische Francs, italienische Lire sowie belgische Francs auf Lager, welche als Alternative zu den klassischen Bullionmünzen durchaus geeignet sind und neben ein paar Gramm Gold auch als faszinierendes Sammlerstück zusätzliche Freude bereiten. Und seltene Exemplare der historischen Goldmünzen sind im Numismatik-Shop zu finden. Diese Stücke werden teilweise deutlich über dem reinen Edelmetallpreis gehandelt, beispielsweise aus Nicht-LMU-Mitgliedern wie Finnland oder Jahrgänge aus Ländern wie Frankreich vor der offiziellen Einrichtung der Münzunion.
Das Deutsche Kaiserreich zählte übrigens nicht zu den Mitgliedsstaaten der Lateinischen Münzunion, sodass die 20 Goldmark Münzen ein Gewicht von 7,16 Gramm fein aufwiesen und nicht 5,81 Gramm wie die Doppelkronen der LMU-Mitgliedsstaaten. Allerdings sind die deutschen Goldmünzen aus dem Kaiserreich eine vorzügliche Ergänzung für jede Goldsammlung mit Fokus auf die Lateinische Münzunion, denn die deutschen Goldmünzen wurden auch im grenzüberschreitenden Handel genutzt und entsprechend in LMU-Gold umgerechnet.
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